Egal, ob eine deiner Nieren, die Augenhornhaut oder sogar dein Herz. Wenn du mindestens 16 Jahre alt bist und schriftlich, durch einen Organspendeausweis oder einer Patientenverfügung ausdrücklich deinen letzten Willen verkündet hast, können deine Organe nach deinem Tod an andere Personen gespendet werden.
Du befasst dich zum ersten Mal mit dem Thema Organspende und möchtest gerne wissen, ob du zum / zur potenziellen Spender:in werden könntest?
Nach deinem Tod und der Entscheidung einer Organspende würde es so weitergehen:
Beim Verdacht von einer Hirntoddiagnostik, also ein unumkehrbarer Ausfall der gesamten Hirnfunktionen bzw. einer schweren Hirnschädigung, informiert das Krankenhaus die Deutsche Stiftung Organtransplantation. Das Herz- Kreislauf-System wird nach der Erkennung des Hirntods künstlich auf der Intensivstation am Leben gehalten. Dadurch werden die Organe noch mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Danach entscheiden die Ärzt:innen, ob die Organspende medizinisch infrage kommt.
Ärzt:innen informieren die Angehörigen über den Tod. Dieser Moment kann für sie sehr bedrückend sein, denn die Organe werden von Maschinen künstlich am Leben gehalten, deshalb fühlt sich die verstorbene Person noch lebendig an: Die Haut ist warm und durch künstliche Beatmung wird Luft in die Lunge eingeführt.
Wenn die Organe für eine Spende infrage kommen, werden die Ärzt:innen den Angehörigen den letzten Willen der Person besprechen. Wenn die verstorbene Person zu Lebzeiten keine genauen Angaben gemacht hat, entscheidet die Familie, ob die Organe gespendet werden.
Dieser letzte Wille muss von der verstorbenen Person schriftlich hinterlegt werden, durch einen Organspendeausweis, eine Patientenverfügung oder einfach nur auf einem Blatt Papier. Der Wille muss klar formuliert und unterschrieben sein, nur so ist er gültig. Dann dürfen die Angehörigen nichts entscheiden. Bei einer Zustimmung der Organspende wird der weitere Prozess der Entnahme der Organe eingeleitet.
Wenn du dir sicher bist, dass deine Organe nach deinem Tod gespendet werden sollen, dann kannst du dieses Verfahren jetzt schon einleiten! Es ist sehr einfach, man muss nur einen Organspendeausweis beantragen. Wie das genau geht?
Es gibt zwei Möglichkeiten: den Organspenderausweis bestellen und zuhause ausfüllen oder in wenigen Minuten online ausfüllen und ausdrucken. Leider wird der Ausweis an keiner offiziellen Stelle registriert, deshalb ist es wichtig den Ausweis oder das ausgedruckte Formular immer dabei zu haben, z. B. im Portemonnaie. Du hast dann die Möglichkeit Organspender:in für diese Organe und Gewebe zu werden:
Du darfst frei aussuchen welche Organe / Gewebe du bereit bist zu spenden. Diese Informationen werden auf dem Ausweis vermerkt, wie auch weitere Hinweise die du als Spender:in haben solltest. Falls du dir nicht sicher bist und diese Entscheidung nach deinem Tod von einer anderen Person getroffen werden soll, dann kann eine Bezugsperson im Fall deines Todes darüber entscheiden. Diese Informationen werden ebenfalls auf dem Ausweis angegeben.
Der Ausweis ist kostenlos und wird in 3-5 Werktagen geliefert.
Die Organspende ist eine wichtige Entscheidung, deshalb sollte man sich Gedanken machen, bevor man zum Spender:in wird. Der Vorgang kann auch immer rückgängig gemacht werden. Den Organspendeausweis kannst du einfach vernichten, falls du es dir anders überlegt hast.
Diese sind Pro- und Contra-Argumente, um Organspender:in zu werden:
Heutzutage haben sehr viele Menschen Tätowierungen auf der Haut. Keine Sorge, ein Tattoo ist keine Einschränkung um Spender:in zu werden! Wenn dein Hautgewebe gespendet wird, werden deine Tattoos nicht sichtbar auf der neuen Haut sein, denn die tattowierte Haut wird nicht von dem Spender:in entnommen werden.
Wenn eine Person an Krebs verstorben ist, wird in den meisten Fällen die Organspende ausgeschlossen. Bei vielen anderen chronischen Erkrankungen wie HIV ist die Spende auch nicht möglich.
Bei dieser Krankheit gibt es die Möglichkeit Spender:in zu werden! Sowohl bei dem Typ-1 als auch bei Typ-2. Die Ärzt:innen entscheiden bei jedem Fall individuell, ob die Organspende infrage kommt, das hängt von dem Zustand der einzelnen Organe ab. Wichtig ist, dass die Diabetiker:innen auf dem Organspendeausweis die Stoffwechselkrankheit vermerken.