Sensible Werbung kann bei Betroffenen Unwohlsein auslösen. Doch wie schaltet man die belastende Werbung wieder ab? Dies zeigen wir euch Schritt für Schritt!
Triggerwarnung: Dieser Artikel beinhaltet sensible Inhalte wie Schwangerschaft oder Alkoholprobleme.
Mit gesammelten Daten kann Google blitzschnell Fragen über alles und jeden beantworten. Wer ist gerade schwanger? Wer macht gerade eine Diät? Kommt nun auch noch personalisierte Werbung mit sensiblen Inhalten hinzu, ist die Belastung doppelt so hoch. Denn diese kann zu Triggern führen, zum Beispiel wenn die betroffene Person ein Trauma erlitten hat oder gerade eine schwierige Phase durchmacht.
Die Anklage von der US-Journalistin Gillian Brockell gegen die sozialen Netzwerke hat im Netz ordentlich für Trubel gesorgt. Denn die Mutter verlor noch vor der Geburt ihr Kind. Facebook & Co schalteten jedoch weiter Babywerbung mit Still-BHs und Babywagen und ließen die Mutter in ihrer Trauer nicht in Ruhe. "Wenn ihr schlau genug seid, zu erkennen, dass ich schwanger bin, dass ich entbunden habe, dann seid ihr sicher auch schlau genug, zu erkennen, dass mein Baby gestorben ist und könnt mir entsprechend andere Werbung zeigen – oder vielleicht, nur vielleicht, überhaupt gar keine", so Brockell. Jedes Mal, wenn die Journalistin Babywerbung vorgeschlagen bekommt, wird sie schmerzlich an den Verlust ihres Kindes erinnert. Langfristig wird sie also durch diese Werbeanzeigen retraumatisiert. Den gleichen Effekt hätten wir bei einem trockenen Alkoholiker, der Werbung mit Alkohol vorgeschlagen bekommt. Solche Werbung tagtäglich zu sehen, kann für Betroffene eine Qual sein.
Google kann von überall aus auf unsere Daten zugreifen. Das hat den Vorteil, dass wir auf uns zugeschnittene Werbung vorgeschlagen bekommen, jedoch den Nachteil, dass Google unser Leben genauestens im Blick hat. Fragen zu Themen wie Depression oder Diät sind schnell beantwortet. Auch andere Plattformen, zum Beispiel Instagram oder Youtube, profitieren von unseren Daten und schalten an allen möglichen Stellen Werbung. Nach dem Beschwerdebrief von Gillian Brockell an die sozialen Netzwerke, haben diese reagiert und eine Funktion für Werbung mit "sensiblen" Inhalten eingerichtet.
Zeitaufwand: ca. eine Minute
Hinweis: Diese Einstellung gilt dann auch für die Werbung auf Youtube
Zeitaufwand: ca. eine Minute
Hinweis: Diese Einstellung gilt dann auch für Instagram
Zeitaufwand: ca. eine Minute
Es gibt zwar die Möglichkeit, auf allen Plattformen festzulegen, welche Werbung man sehen möchte und welche nicht, aber man kann diese leider nicht komplett ausblenden. Stattdessen wird einem diese Art von Werbung in Zukunft weniger gezeigt. Hinzu kommt, dass nicht alle sensiblen Themen vertreten sind. Auf der My-Ad-Center Seite von Google gibt es bisher nur die Themen: Gewichtskontrolle, Erziehung und Schwangerschaft, Alkohol, Dating, Glücksspiele. Auf Instagram kann nach allen möglichen Themen gesucht werden, aber auch hier ist die Auswahl eher beschränkt, was sensible Themen betrifft. Wir können nur hoffen, dass in Zukunft noch mehr Themen ergänzt werden, um Betroffene vor einer Retraumatisierung zu schützen. Wenn ihr wirklich gar keine Werbung mehr sehen wollt, empfiehlt sich hier einer der Adblocker.